Ein zweites Liliental – Neues vom Acker
Im März haben wir das letzte Mal von den Fortschritten auf unserem zukünftigen Zeltplatz im Liliental berichtet. Heute gibt es nun endlich ein Update. Mit dem Beginn des Sommers startete bei uns die Bausaison. Nachdem wir den neuen „Acker“ gangbar gemacht haben und der Rasen Zeit zu sprießen bekommen hatte, nahmen wir uns unsere Holzverschläge vor.
Um sie vor der Witterung zu schützen, lagern wir Brennholz und auch Holzstangen (für die Konstruktion unserer Zelte) in überdachten Verschlägen. Diese sollten nun vom alten auf den neuen Platz verlagert werden. Der Holzverschlag für unser Brennholz ließ sich, mit etwas Geduld und manch einem beherzten Griff, in seine Einzelteile zerlegen und Stück für Stück auf dem neuen „Acker“ wieder aufbauen. Dank vieler motivierter Mitarbeiter:innen und ein bisschen Improvisation konnten wir den Verschlag fast eins zu eins wieder aufbauen.
Als nächstes nahmen wir uns voller Tatendrang den Stangenholzverschlag vor. Die Akkuschrauber waren schon gezückt, da merkten wir, dass bei der Konstruktion leider nur Nägel (sehr viele Nägel) und keine einzige Schraube zum Einsatz gekommen waren. Schnell mussten wir uns eingestehen, dass wir unmöglich alle Nägel ziehen können. Geholfen hat uns mal wieder Teamarbeit. Allein hätte ein:e jede:r von uns sicherlich kapituliert, aber zusammen beschlossen wir, den Verschlag in einem Stück auf den neuen „Acker“ zu tragen. Schnell waren die Beine aus den Fundamenten gelöst und unter einigem Keuchen und Schnaufen bugsierten wir den Verschlag auf seinen neuen Platz, an dem schon frisch gegossene Fundamente auf ihn warteten.
Damit war der erste Teil geschafft und langsam fühlte sich der neue „Acker“ wie ein Zeltplatz an. Doch die größte Herausforderung wartete noch auf uns. In den letzten Monaten hatten wir, wenn wir nicht gerade im Lilienthal werkelten, an unserer neuen Hütte geplant. Am Ende wurden aus einer Hütte sogar zwei Bauten! Im Gegensatz zu unserer alten Hütte beschlossen wir, Küchenzeile und Sanitärbereich unter ein eigenes Dach auszulagern und die Hütte für Material und Geräte freizuhalten. Mit dem Beginn der Sommerferien ging das Projekt gemeinsam mit unserem e.V. und unter der Leitung von Florian Fay los.
Ein Wochenende war dafür eingeplant. Schon am Freitagabend stand das Grundgerüst der Hütte, sodass wir am nächsten Morgen direkt mit den Fußböden und Wänden weitermachen konnten. Fleißig wurde gesägt und geschraubt. Ein Brett nach dem anderen wurde an den Balken befestigt und sehr schnell begann das Gerüst tatsächlich ein wenig wie eine Hütte auszusehen. Zügig waren die Wände fertig und der Dachstuhl wurde aufgebaut. Zeit für ein Richtfest nahmen wir uns allerdings nicht. Ein Fenster wollte noch eingebaut werden und nach dem Beplanken des Dachstuhls stand die anspruchsvollste Aufgabe an: Das Dachdecken. Aufgrund der Höhe und der knallenden Sonne sollte das sehr anstrengend werden. Mit Leitern kletterten wir auf das Dach und brachten im Teamwork zuerst Bitumenbahnen aus, um das Dach abzudichten. Danach vernagelten wir Schindeln. Das war auf dem steilen Dach eine ermüdende, kleinteilige Arbeit. Allerdings konnte man auch zusehen, wie eine Reihe nach der anderen vollendet wurde und das Ende immer näher rückte. Das Dach des Waschhauses wurde auf dieselbe Weise gedeckt. Da es aber deutlich flacher ist und außerdem im Schatten lag, war dies wesentlich einfacher. Nach drei Tagen standen wir zufrieden vor unserem Werk. Aus einem Haufen Bretter und Balken waren zwei Hütten geworden und wir sind unserem Ziel einen großen Schritt näher gekommen.
Als nächstes werden wir uns um den Innenausbau kümmern und dann dauert es hoffentlich nicht mehr lange, bis wir gemeinsam das neue Lilienthal einweihen können. Wir freuen uns tierisch!