Pfingstlager
Das Pfingstlager stand dieses Jahr ganz unter dem Motto “Seefahrer”.
Auf dem Lagerplatz Wohldenberg angekommen, wurden die Kinder in drei konkurrierende Seefahrer-Nationen eingeteilt:
Die Fjorden sind ein grimmiges Kriegervolk, dass, wie der Name schon sagt, hoch im Norden in den Fjorden lebt und dort vor allem von der Viehzucht und dem Handel mit Eisenerz und Gold lebt. Ihr Wappen ist der Lachs, welcher sich auch in ihrer obskuren Begrüßung wiederfindet. Sie ziehen stets mit ihren bemalten Rundschilden und furchterregender blauer Kriegsbemalung in die Schlacht.
Die Illhaten bewohnen ein großräumiges Inselarchipel im Osten und tragen daher auch eine Insel auf grünem Grund als ihr Wappenzeichen. Sie sind vor allem für ihr Holzhandwerk und ihren Rum bekannt. Man erkennt Illhaten an einem auffälligen Sprachfehler und daran, dass sie sich zur Begrüßung an die Waden packen.
Die Jangardas leben auf Flößen in den südlichen Gefilden. Sie begrüßen sich durch Schnipsen. Ihre gelbe Flagge ziert ein großes dunkles Floß. Die Jangardas sind begnadete Angler. Sie handeln allerorts mit ihrem gepökelten Fisch.
Die Bewohner des zentral gelegenen Festlandes nennen sich Continentos. Sie bieten neutralen Boden, auf dem die Völker miteinander handeln können, kennen den Weg zu verborgenen Schätzen und lassen sich auch gelegentlich für die Schiffe der Seefahrer-Nationen anheuern. Aber unter ihnen gibt es auch Piraten, die nicht so gerne für ihre Waren und Rohstoffe bezahlen, dafür umso lieber versuchen, die Reisenden in ihren Stammlokalen bei Glücksspielen über den Tisch zu ziehen.
Am ersten Lagertag fanden sich die Kinder in ihrem Heimathafen ein, machten sich mit der Kultur und den Gepflogenheiten ihrer Nation vertraut und erarbeiteten sich dabei spielerisch die ersten Rohstoffe, die später noch von großer Bedeutung sein sollten. Weitere Rohstoffe ließen sich auch am ersten Tag schon bei Glücks- und Geschicklichkeitsspielen gegen zwielichtiges Seeräuber-Gesindel in der großen Piratenkneipe (Großkonstruktion) verdienen. Am Nachmittag hatten die Seefahrer-Nationen Gelegenheit, sich gegenseitig besser kennenzulernen und in die Kulturen der anderen Nationen einzutauchen. Dazu nahmen die Kinder an Workshops teil, wie dem Bauen eines Sturmwarnsystems, eines Wasserfilters oder von Angeln, dem Sammeln und Zubereiten eines Wildkräutersalats, der blinden Polonaise oder der Orientierung auf hoher See mit Kompass und Karte. Den Abend ließen wir dann wie gewohnt mit einer gemütlichen Singerunde am Lagerfeuer ausklingen.
Am Sonntag hielten wir nach dem Frühstück gemeinsam eine Pfingstandacht ab. Dazu luden wir uns den Landesjugendpfarrer Lars Dedekind ein. Im Anschluss startete das Großspiel: In diesem mussten die drei Seefahrer-Nationen versuchen, in Kleinspielen Rohstoffe in den Gebieten der drei Nationen und in der zentralen Piratenkneipe zu erspielen. Diese Rohstoffe konnten sie wiederum dazu nutzen, um sich bei den Continentos verschiedene Handelsschiffe (Kutter, Handelskoggen, Transportschiff), Kriegsschiffe (Trireme, Galeere, Flaggschiff), zusätzliche Crewmitglieder zum Bemannen ihrer Schiffe, Schiff-Upgrades (Enterhaken, Degen, Piratenflagge, etc.) oder Verbesserungen für ihren Heimathafen (Werften, Docks, Wach- und Leuchttürme) zu kaufen. Die Schiffe und Upgrades brachten wiederum Siegpunkte, die am Ende entschieden, wer das Großspiel gewinnen würde. Die Fjorden gingen nach erbittertem Kopf-an-Kopf-Rennen mit den anderen Nationen als Sieger hervor und hissten ihre Flagge in der Piratenkneipe.
Wir versüßten uns den letzten Abend, wie es sich für echte Seefahrer gehört, mit Rum (Tschai), bevor wir am nächsten Tag unsere Segel hissten und wieder gen Heimat fuhren.