Ein zweites Liliental – Fortschritte auf dem neuen Acker
Das letzte Mal hat sich der Stamm 1987 der Aufgabe gestellt, ein Liliental zu erbauen. Eingeweiht wurde es dann 1988 mit einem Anzelten. Was vorher ein Spargelacker war, ist seitdem unser „Acker“. Doch alles hat mal ein Ende und 33 Jahre später stellen wir uns nun der Herausforderung erneut.
Als sich vor nun fast zwei Jahren anbahnte, dass wir wahrscheinlich bald keinen neuen Pachtvertrag bekommen würden, mussten wir uns nach Alternativen umschauen, denn ein Liliental sollte es auch die nächsten 33 Jahre geben, da waren wir uns einig! Viel Zuspruch haben wir auch von den Anwohner:innen in Klein Vollbüttel bekommen. Es war schön zu hören, dass uns viele als Teil des Dorfs sehen und uns großzügig eigene Flächen anboten. Letztendlich war es unser Stammesältester Winni, ein absoluter Vollblutpfadfinder, der uns ein sehr gutes Angebot gemacht hat, das wir nur zu gerne angenommen haben. Der ein oder andere wird es vielleicht nicht wissen, aber das an unseren „Acker“ angrenzende Grundstück gehört Winni und er bot uns an, einen neuen Lagerplatz direkt neben unserem alten einzurichten.
Nach der großen Erleichterung, ein neues Liliental gefunden zu haben, sahen wir uns nun mit einer riesig großen Aufgabe konfrontiert. Das neue Grundstück war über Jahrzehnte zugewuchert und ein großer Teil des Baumbestands ist in den letzten Jahren vom Borkenkäfer befallen worden. Es war und bleibt eine Aufgabe, die wir nur mit vielen Helfenden bewältigen können.
Einschüchtern ließen wir uns davon nicht und so begannen wir im Spätsommer 2019, die ersten befallenen Bäume zu fällen. Viele der gefällten Fichten konnten als Stangenholz bei unserem großen Jubiläum auf dem Blitzeichenweg eingesetzt werden – ein netter Nebeneffekt. Anfang 2020 lichtete sich, dank vieler kleiner und großer Helfer:innen, das Grundstück immer weiter und wir konnten damit anfangen, den Boden von Unterholz und Efeu zu befreien.
Dann machten wir uns an die Aufgabe, die dicken Wurzeln und Baumstümpfe aus der Erde zu graben. Für diese Aufgabe kam ein Minibagger zum Einsatz, der neben einer Arbeitserleichterung auch einiges an Spaß brachte.
Leider mussten wir pandemiebedingt in immer kleineren Teams arbeiten, sodass wir viel der anfallenden Arbeit in kleinen Gruppen und auf viele Wochenenden verteilt bewältigen mussten. Es wurde geharkt und eingeebnet, Unkraut gerupft und ein großer Holzberg gestapelt. Dann endlich konnten wir mit der Vorbereitung der Rasensaat beginnen. Um dem Rasen einen optimalen Start zu ermöglichen, ließen wir containerweise Komposterde anliefern und verteilten diese möglichst gleichmäßig auf der Fläche.
Dann endlich konnte der Rasen gesät werden. Leider lagen nun einige sehr heiße und extrem trockene Wochen vor uns. Irgendwie mussten wir den neuen „Acker“ bewässern, doch auf der Wasserleitung war wenig Druck und wir hätten viele Meter Schlauch auslegen müssen, um alle Ecken des Platzen mit herkömmlichen Rasensprenger zu bewässern. Auch da haben wir eine doch recht pfadfinderische Lösung gefunden. Wir bauten einfach in die Höhe und vergrößerten so den Radius unserer Rasensprenger. Wie man ein gescheites Dreibein bindet, weiß ja jedes Gruppenkind.
An der einen oder anderen Stelle mussten wir im Laufe des Sommers nochmal nachsäen, alles in allem gedieh unser Rasen jedoch prächtig. Ich freue mich berichten zu können, dass der Rasen auch den Winter gut überstanden hat.
Im vergangenen Jahr haben wir viel geschafft, doch fertig sind wir noch lange nicht. Langsam wird das Wetter wieder freundlicher und damit können wir mit dem Bau einer neuen Hütte beginnen. Erste Pläne stehen schon. Wie die Umsetzung während der Coronapandemie aussehen wird, ist noch ungewiss, aber wir halten euch auf dem Laufenden!