Unsere Pfadfindermomente 2020

Unsere Pfadfindermomente 2020

Das Jahr 2020 kam für uns alle anders als erwartet. Die meisten hatten große Pläne für das Jahr. Als Stamm wollten wir auf das Landeslager fahren, die Planung des Helfendeneinsatzes auf dem ökumenischen Kirchentag 2021 lief auf Hochtouren und auch viele, viele Stammeslager und Stammesaktionen waren vorbereitet. Leider mussten wir alle auf Vieles davon verzichten. Im Sommer gab es ein paar Gelegenheiten, die Pfadfinderseele baumeln zu lassen. Im September hatten wir sogar die Gelegenheit mit einigen von euch unser Abzelten auf dem Lagerplatz zu genießen. Wer das verpasst hat oder sich erinnern möchte, kann mal hier schauen.

Im Rahmen unserer ersten Challenge in diesem Jahr haben sich ebenfalls ein paar schöne Erinnerungen angesammelt. Also schnappt euch eine Tasse Kakao – oder als absolute Profipfadfinder einen heißen Tschai – lehnt euch zurück und schwelgt in Erinnerungen an ein verrücktes, aber doch nicht ganz so schlimmes Jahr 2020!

Harms Pfadfindermoment

Hey Meute2,

mein Pfadfindermoment war auf jeden Fall unser Gruppenlager im August. Neben dem vielen Spaß den wir gemeinsam mit dem Rasensprenger hatten, fand ich auch den abendlichen Spaziergang wundervoll. Gemeinsam dem Sonnenuntergang zuzusehen, Limo zu trinken und Geschichten zu lauschen hat mich den ganzen Corona Kram für einen Moment vergessen lassen.

Gut Pfad Harm

Falkos Pfadfindermoment

Mein Pfadfindermoment 2020 war das Wochenende vom 11. bis 13. September. Nach einem scheinbar endlosen Sommer ohne richtige Stammeslager und dem Ausfall des langersehnten Landeslagers hatte ich große Sehnsucht danach, einfach mal wieder in einem Zelt zu schlafen, abends am Feuer mit Freunden Lieder zu singen und Wandern zu gehen – einfach nach einer ganz normalen Zeltsaison. Da kam es uns entgegen, dass zu Beginn der Sommerferien die Regelungen für Freizeiten in kleinen, gleichbleibenden Gruppen gelockert wurden und wir stammesintern Gruppenlager stattfinden lassen konnten. Um die Gruppenleitung unserer Gruppe auf ihrem allerersten Gruppenlager zu unterstützen, fuhren Lili und ich gemeinsam mit Meute IV auf unseren Lagerplatz in Klein Vollbüttel. Für die Gruppenkinder war es das erste richtige Pfadfinderlager und für mich war es in diesem Jahr das erste Mal, dass ich wieder das tun konnte, was der Kern unserer Pfadfinderarbeit ist: Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen den stressigen Alltag hinter sich zu lassen, Zelte und Gitarre einzupacken und Zelten zu gehen. Da meine eigenen Gruppenkinder schon seit mehreren Jahren selber Ranger/Rover sind und ihre eigenen Gruppen haben, war ich schon lange nicht mehr auf einem Gruppenlager einzelner Meuten und empfand es als angenehme Abwechslung den jüngsten Mitgliedern unserer Gemeinschaft gemeinsam mit ihren Gruppenleiter:innen Fahrt und Lager näher zu bringen. Zu sehen, wie sie das erste Mal unseren Lagerplatz betraten, eine Kothe aufbauten und gemeinsam spielten, kochten und Feuer machten, ließ mir das Herz aufgehen und erinnerte mich an meine eigene Zeit als Wölfling.

Das war aber nicht das einzige Pfadfinder-Ereignis dieses Wochenendes. Am Samstag machten Lili und ich uns in aller Frühe, als die anderen noch schliefen, auf den Weg zurück nach Braunschweig. Ein Brötchen und ein schneller Kaffee auf dem Weg und dann schnell zum vereinbarten Treffpunkt am Madamenweg. An diesem Wochenende hielt nämlich auch die niedersächsische Fraktion der AfD Partei in der Millenniumhalle in Braunschweig ihren Parteitag ab und wir hatten uns in der Mitarbeiterrunde entschlossen als Pfadfinder auf der geplanten Gegendemo ein Zeichen gegen die fremdenfeindliche und menschenverachtende Politik zu setzen, die die AfD sowohl in Niedersachsen als auch im Bundestag vertritt. Dies geht gegen die antinationalistischen, friedlichen und plurikulturellen Grundsätze der Pfadfinderbewegung und so machten wir uns in den vorherigen Wochen daran, Banner, alte Jurtendrachen und Atemmasken zu bemalen, um in Kluft an der Gegendemonstration teilzunehmen. Pfadfinder zu sein bedeutet für mich auch politisch aktiv zu sein: Man ist Teil einer Gemeinschaft, sei es in seinem Stamm, seiner Stadt oder einer globalen Gemeinschaft aller Menschen und es liegt an uns allen, unseren Teil dazu beizutragen, dass wir alle friedlich zusammenleben können und niemand ausgeschlossen wird!

Nachdem wir gemeinsam mit anderen Pfadfindern aus befreundeten Stämmen zum Schlossplatz gegangen sind und den Redner:innen gelauscht haben, war es auch schon wieder an der Zeit aufzubrechen. Als Pfadfinder ist man es ja gewohnt nicht lange zu rasten. So fuhren wir zurück zum Lagerplatz und trafen pünktlich zum Abendessen wieder ein. Im Anschluss daran gab es noch eine Singerunde, nach der ich aber auch geschafft in meinen Schlafsack fiel und direkt einschlief. Es war ein sehr actionreiches und schönes Wochenende und deshalb mein Pfadfindermoment 2020.

Lilis Pfadfindermoment

Zu einem Lager gehören auch die banalen Dinge wie die Schlafkothe auf und abbauen, beim ersten Gruppenlager noch gar keine einfache Aufgabe…Gott sei Dank gibt es den Gruppenleiter.

Obwohl die Pfadfinderaktivitäten in 2020 stark zurückgefahren wurden, habe ich mich doch schwer getan mich auf einen einzigen Lieblingsmoment festzulegen. Als Materialwartin habe ich im vergangenen Jahr mein Fokus vor allem auf die Entstehung des neuen Ackers gelegt. Die riesigen Fortschritte dort freuen mich natürlich sehr! Danke an alle Helfer. Vermisst habe ich dieses Jahr aber besonders das „Lager-Feeling“. Das am Lagerfeuer sitzen, in der Lagerküche kochen und morgens von tobenden Kinder geweckt werden (Wer hätte gedacht, dass mit das einmal fehlen würde!?). Deswegen habe ich einen der wenigen Lager-Momente dieses Jahres als mein Lieblingsmoment gewählt. Beschert hat mir diesen Moment die liebe Meute 4! Ich durfte nämlich auf das aller erste Gruppenlager der jungen Meute mitfahren. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich freue mich auf viele weitere Lager mit euch!

Ronjas Pfadfindermoment

Nordwärts, nordwärts woll’n wir ziehen zu den Bergen und den Seen,
wollen neues Land erleben, woll’n auf Fahrten geh’n.


Wollen frei so wie ein Vogel wiegen uns im kalten Wind,
woll’n den Ruf der Wildnis hören, wenn wir glücklich sind.


Woll’n durch Meer und Sümpfe waten, abends legen uns zur Ruh’.
Klampfen sollen leis’ erklingen, Singen immerzu.


In der Jurte brennt ein Feuer, füllt uns alle mit Bedacht.
Schlaf senkt sich auf uns’re Lider, doch die Wildnis wacht.


Käuzchen schreien, Bäume rauschen, bin zum frühen Morgengrau’n.
Über ausgequalmten Feuern strahlt der Himmel blau.


Wenn wir wieder heimwärts ziehen, sehnet jeder sich zurück.
Denkt an die vergangnen Fahrten, an vergangnes Glück


Nordwärts, nordwärts woll’n wir wieder zu den Bergen und den Seen,
dieses Land nochmal erleben und auf Fahrten geh’n.

Meine Pfadfindermomente 2020 waren die Erinnerungen an alles, was für mich das Pfadfinder-Dasein ausmacht.

Felix Pfadfindermoment

Hier ist eine Aufnahme aus dem Gruppenlager Meute 1 Anfang September. Die Gruppenleiter haben gerade gegen die Kinder einen Lok-Aufbauwettbewerb gewonnen und sonnen sich nun in ihrem Erfolg. 

Viele Grüße,
Felix

Henris Pfadfindermoment

Am Anfang des Jahres hatten wir zum Glück noch die Möglichkeit, die Winterfreizeit wie gewohnt stattfinden zu lassen. Deshalb ist es für mich eine der schönsten Erinnerungen. Auf dem Bild waren wir auf der Jagd nach den Vorläufern beim Spiel der Waldläuferzeichen und haben auf der Hälfte des Weges eine Pause mit diesem atemberaubenden Aublick eingelegt.

Nachdem die erste Infektionswelle im Sommer überstanden war haben wir mit ein paar anderen Mitarbeitern ein spontanes Blitzlager veranstaltet. Es war für mich und wahrscheinlich alle Anderen das beste Gefühl endlich wieder aus dem Haus zu kommen und ein entspanntes Wochenende im Liliental zu verbringen! Ich habe die Braunschweiger nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder gesehen, was mir mental (körperlich eher weniger) sehr gut getan hat!

Kommentare sind geschlossen.