Anzelten

Anzelten

Das Anzelten dieses Jahr fand nicht wie sonst üblich auf unserem Acker im Lilienthal statt, sondern wurde auf dem Jugenzeltplatz Almke in der Nähe von Wolfsburg ausgetragen. Dies lag daran, dass wir auf unserem Platz in Klein Vollbüttel noch nicht ganz fertig mit unserem Bauvorhaben geworden sind. Aktuell fehlen noch Strom und ein paar andere Kleinigkeiten. Freut euch auf den nächsten Bericht vom Lilienthal.

Natürlich fanden wir es aber auch mal wieder ganz schön, auf einem anderen Platz zu sein und ein wenig die Braunschweiger Umgebung kennenzulernen. Außerdem trafen wir auf dem Platz die Pfadfinder aus Volkmarode, die ebenfalls ihr Anzelten veranstalteten. Die Anreise bewältigten wir mit den Öffis. Leider mussten wir festellen, dass man mit einem Bus deutlich weniger flexibel als mit dem Fahrrad ist. Was ich damit sagen möchte, ist, dass uns der Busfahrer auf der Anreise eine Station weiter, 6 km hinter Almke, rausgelassen hatte und wir dort eine halbe Stunde warten mussten, bis uns der selbe Bus wieder zurück mitnahm.

Irgendwann kamen wir dann aber auf dem Platz an, wo das Küchenteam (bzw. das Mattransportteam) bereits die erste Jurte hochgezogen hatte. Während wir mit dem Aufbau der Kothen und der Aufenthaltsjurte beschäftigt waren, bereiten jene schon einmal das Abendbrot vor.

Es gab sehr leckere Burger mit ordentlich Salat, Tomaten, Zwiebeln und noch ein paar Gewürzgurken oben drauf. Nachdem alle satt waren und der Abwasch erledigt wurde, trafen wir uns in der Feuerjurte zur Eröffnungszeremonie der Wichernolympiade. Die Jurte war mit Wimpeln und Fahnen geschmückt und es wurde eine kurze Rede gehalten. Nachdem dann das Feuer mit einer Fackel entzündet wurde, startete die Singerunde mit dem Lied “Freunde seid in dieser Runde”.

Am nächsten Tag gab es für die Sportler:innen ein stärkendes Frühstück. Das Küchenteam ist extra früh aufgestanden, um für alle Arme Ritter zuzubereiten. Für alle, die das noch nicht kennen, das sind in Milch und Ei getränkte Toastscheiben, die danach angebraten werden. Danach kann man sie wie bei einem Pfannkuchen mit Zimt und Zucker, Marmelade oder Nussnougatcreme bestreichen.
Da am Samstag auch zwei der Teilnehmer:innen Geburtstag hatten, gab es zusätzlich noch zwei Kuchen, die die Geburtstagskinder gerne mit allen teilten.

Nach dem Frühstück begann dann endlich das Turnier. Die Teilnehmer:innen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die in verschieden Pfadfinderdisziplinen gegeneinander antreten sollten.
Das erste sportliche Ereignis war dann die Wanderdisziplin. Hier durfte sich die Gruppe aussuchen, ob sie zu einem 1 km, 2 km oder 3 km entfernten Punkt wandern möchte. Für die verschiedenen Entfernungen gab es entsprechend auch verschieden viele Punkte. Am Ziel angekommen musste die Aussicht kurz skizziert werden, damit der Spielleitung bewiesen werden konnte wirklich da gewesen zu sein.

Eine weitere Disziplin war das Feuer entfachen mit Hilfe eines Feuerstahls. Das ist gar nicht so einfach, da es nur wenige, kleine Funken gibt, die geschickt mit einem Zundernest aufgefangen werden müssen. Außerdem kommt es im Anschluss darauf an, genug kleine Äste drauf zu legen, sodass das Feuer nicht erlischt. Man darf aber auch nicht zu viele verwenden, da sonst das Feuer erstickt.

Die letzte Disziplin des Vormittags war das Baumstammwerfen. Für die verschiedenen Altersklassen hatten wir verschieden lange und schwere Baumstämme herausgesucht. Zunächst mussten die Stämme senkrecht und parallel zum Körper hoch gehoben werden und dann mit einem kräftigen Ruck nach vorne weg geschleudert werden. Für die erreichten Meter gab es dann entsprechend Punkte.

Nach den ganzen kräftezehrenden Aktivitäten am Vormittag freuten wir uns auf das fettige Essen, welches uns die Küche zum Mittagessen gezaubert hatte. Es gab leckere Langos mit Schmand, Knoblauchöl, Speck und Frühlingszwiebeln.
Da das Essen uns doch recht doll auf den Magen schlug, machten wir erstmal eine längere Mittagspause um zu verdauen und wieder zu Kräften zu kommen.

Nach der Pause ging es aber auch direkt sportlich weiter. Für den Nachmittag standen die Disziplinen Winkingerschach, Schlaufenwerfen, Liederraten und Zeltaufbauen auf dem Plan.
Beim Schlaufenwerfen war die Aufgabe, Schlaufen auf Heringe im Boden zu werfen. Diese konnten natürlich geworfen werden, aber auch ausgefeilte Taktiken waren erlaubt.

Während die Küche schon das Abendessen vorbereitete, spielten die Athlet:innen Partien Wikingerschach oder errieten Lieder nur an der Gitarrenmelodie. Bei der letzten Disziplin, dem Zeltaufbau, ging es darum, in einer vorher angesagten Zeit ein Zelt nach Wahl aufzubauen. Je besser das Zeitfenster eingehalten wurde und je aufwendiger das Zelt war, desto mehr Punkte gab es.

Kurz vor dem Essen war dann noch die Vorstellung der Bonusdisziplin. Den gesamten Tag über hatten die Teilnehmer:innen Zeit, sich eine kleine Bühnenshow zu überlegen.
Das Team “Die coole Kuh Crew” stellte ein Gedicht mit lustigen und interessanten Fakten über Kühe vor. Das andere Team, “Die grünen Bäume”, performte eine hervorragende Choreographie zu dem Lied “Leise weht der Wind”. Leider reichte dies nicht mehr um die Lücke zum anderen Team zu schließen und so landeten sie auf dem wohlverdienten zweiten Platz.

Auf der linken Seite das Team “Die coole Kuh Crew” und auf der rechten “Die grünen Bäume”

Nach der Siegerehrung gab es dann das Abendessen. Die Küche hatte sich mit ihrem Schichtfleisch aus dem Dutch Oven mal wieder selbst übertroffen. Das Gewinnerteam durfte sogar an einer schick gedeckten Tafel essen.

Nachdem alle satt waren und der Abwasch erledigt war, starteten wir mit der Singerunde. Nach einigen Liedern wurde diese aber jäh unterbrochen, und wir gingen gemeinsam auf einen anderen Teil des Lagerplatzes. Hier fanden wir einen Pavillon aus Ästen und Ranken, welcher mit Fackeln erleuchtet und mit unseren Wimpeln geschmückt war. Dort fand dann die Aufnahme der ehemaligen Meute 1 zur Sippe der Siebenschläfer statt.

Nachdem die Zeremonie beendet war, gingen wir andächtig zurück zum Zelt, wo es dann leckeren Tschai zu trinken gab. Mit dem warmen Getränk in den Händen nahm die Singerunde nochmals an Fahrt auf, bevor wir nach und nach alle, erschöpft von dem langen Tag, ins Bett fielen.

Am nächsten Morgen verlief der Abbau ohne weitere Zwischenfälle und auch der Busfahrer nahm uns diesmal von unserer Haltestelle mit.

Alles in einem ein gelungenes Lager!

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